Auf ein Wort – 2020

Lesedauer: 4 Minuten

Das erste Jahr dieses Blogs neigt sich langsam dem Ende. Im Mittel verzeichnet es um die 200 Aufrufe von etwa 150 Personen pro Monat, was ich in Anbetracht der eingeschränkten Thematik gar nicht so schlecht finde. Mein Ziel ist es, die Inhalte aus den öffentlichen Karlskroner Gemeinderatssitzungen für alle erreichbar zu machen. Die Inhalte sollen möglichst verständlich und nachvollziehbar sein. Mit Hinter­grund­informationen und persönlichen Kommentaren angereichert, sollen meine Beiträge einen Mehrwert bieten. Mit dem, was ich hier bisher abgeliefert habe, bin ich ziemlich zufrieden. Gerne darf sich die Zahl der Leserschaft noch vergrößern und auch gegen Kommentare habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden. Die wenigen Stammleser haben sicher schon festgestellt, dass die Artikel zu den öffentlichen Sitzungen meist am Folgesamstag gegen 17:00 Uhr publiziert werden. Da auch ich in diesem Jahr von Kurzarbeit nicht verschont blieb, kamen einzelne Artikel etwas schneller ins Netz. Ich schreibe das hier in meiner Freizeit, weil ich Interesse daran gefunden habe, was die gewählten Gemeinderätinnen und Gemeinderäte so bereden und beschließen. In jedem meiner Berichte aus den Sitzungen stecken mehrere Stunden Arbeit. Wenn sich dann Menschen durch meine Veröffentlichungen gut informiert fühlen, hat sich diese Arbeit gelohnt. Hier findet sich keine Werbung und ich möchte das auch so beibehalten. Jedoch bin ich Mitglied bei der VG Wort und setze in meinen Beiträgen entsprechende Zählpixel ein, die die Seitenaufrufe zählen. Ich freue mich, wenn diese Aufrufe nicht blockiert werden und ich so irgendwann die Möglichkeit habe, einen Teil meiner Kosten für Domain und Webhosting über Ausschüttungen der VG Wort bezahlen zu können. Bisher liegen die Seitenaufrufe noch weit unter einer möglichen Zuteilung.

Dieses 2020 war schon irgendwie ein ziemlich verrücktes Jahr. Aus meiner Kandidatur für den Gemeinderat hat sich ja nun kein Sitz im Gremium ergeben. Wer weiß, für was das gut ist. Es hat mein Interesse für den Gemeinderat und die öffentlichen Sitzungen nicht verringert und vielleicht kann ich ohne Teil den Gremiums zu sein, ein paar Sachen auf andere Weise beleuchten und betrachten. Die Zuhörerbank ist somit erst einmal der richtige Platz für mich. Mir gefällt die neue Sporthalle als Sitzungsort ausgesprochen gut, auch wenn das von manchen Ratsmitgliedern vielleicht anders gesehen wird. Ich empfinde so nicht, weil es dort besonders bequem oder die Akustik besonders gut wäre. Ich bin ein großer Fan der Sporthalle, weil ich dort mobile Daten empfangen kann! Im eigentlichen Sitzungssaal ist man vom Internet und allen Informationen abgeschnitten. Ein unglücklicher Umstand, wenn ich meinen Notizen eine Skizze aus dem BayernAtlas hinzufügen möchte, um diese später auch als Link in meine Beiträge einzuarbeiten. WLAN gibt es im Sitzungssaal nur für Gemeinderatsmitglieder bzw. die Vertreter der Verwaltung. Das Mobilfunknetz ist im Sitzungssaal unterirdisch. So ist es mir dort nur schwer möglich, meine Artikel vernünftig vorzubereiten. Aus dem Grund hoffe ich auf noch viele Sitzungen in der Sporthalle, denn dort habe ich vollen 4G Ausschlag.

Eines, über das ich persönlich in den letzten Wochen immer und immer wieder gestolpert bin, sind die Corona-Wehklagen. Oft paaren sich diese Klagelieder dann mit dem innigen Wunsch auf eine baldige Rückkehr zur „Normalität“. Ich kann sehr gut verstehen, dass wir aktuell Anforderungen zu erfüllen haben, die für viele Menschen sogar existenzbedrohend sind. Ich erwarte auch keinen Freudentaumel zur aktuellen Pandemiesituation. Ein Klammern am Alten wird uns die Vergangenheit trotzdem nicht mehr wieder bringen. Statt der Vergangenheit hinterher zu trauern, lasst uns den Blick nach vorne richten. Die vergangenen Monate haben mir gezeigt, dass man durch die Digitalisierung und die damit möglichen Videotelefonate einen Teil der physischen Distanz sehr wohl überbrücken kann. Selbstverständlich gehört dazu ein guter bis sehr guter Internetausbau und auch die persönlichen Mittel sich mit entsprechenden Endgeräten zu versorgen. Umso wichtiger, dass sich Menschen jeden Alters die Fähigkeiten zur Nutzung solcher Geräte und Technologien aneignen. Auch bei uns war über einige Wochen der Kontakt zu Oma und Opa nur über diesen Weg gefahrlos möglich, weil es galt, Risikopersonen zu schützen. Ja, es gab in diesem Jahr einiges, was ganz anders gelaufen ist, als wir es gewohnt sind. All denen, die sich eine vollständige Rückkehr zu dem wünschen, was früher normal war: Dieser Wunsch wird unerfüllt bleiben! Normalität war, ist und bleibt eine Definition.

“Normalcy was declared. (Normalcy was always a declaration.)”
― Arundhati Roy, The Ministry of Utmost Happiness

Letztlich werden sich alle eingestehen müssen, dass Corona unser Leben und unsere Zukunft unumkehrbar beeinflusst hat, so wie es das auch schon Ereignisse früher taten. Einiges dessen, was aktuell als Normal zu bezeichnen wäre, wird wieder weggehen. Anderes ist gekommen, um zu bleiben. Persönlich freue ich mich über den Anschub der Digitalisierung in Deutschland. Nichts hat diese so sehr beschleunigt wie die anhaltende Pandemie. Viele Menschen mussten von zu Hause aus arbeiten und viele, die sich früher nie Gedanken um die verfügbare Bandbreite ihres Internetanschlusses machten, haben nun gesehen, wie wichtig eine solche Infrastruktur für den wirtschaftlichen Erfolg in unserem Land und auch in unserer Gemeinde ist.

Wenn ich mir für 2021 etwas wünschen dürfte, so wünschte ich mir mehr WIR. Mehr WIR-Karlskroner, mehr WIR-Menschen und mehr WIR-Erdbewohner. Mögen wir uns gegenseitig mit unseren Fähigkeiten unterstützen, statt neidvoll auf des anderen Erfolgs zu blicken. WIR werden in den nächsten Jahren genug Herausforderungen zu bewältigen haben, auf unserem Planeten, in unserer Gemeinde und in unserem persönlichen Leben. All das werden wir oft nur dann schaffen, wenn WIR uns auf uns gegenseitig verlassen können. Stützen wir diejenigen die Stütze brauchen und freuen wir uns über das, was wir gemeinsam erreicht haben und erreichen werden. Lasst uns 2020 nicht als das unheilvolle Corona-Jahr in Erinnerung behalten. Lasst uns lieber das Jahr 2020 als das Jahr sehen, an dem UNSERE Zukunft begann.

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